WDR anlässlich des Todes von Egon Bahr: Russland ist unser "Erzfeind"

Den Tod des Architekten der neuen Ostpolitik, Egon Bahr, nahm auch der WDR zum Anlass für eine Sendung unter dem Titel "Wie aktuell ist Wandel durch Annäherung? Was können wir von Egon Bahr lernen?" Doch der WDR hat seine ganz eigene Interpretation von Bahrs Erbe. Die Rundfunkanstalt interessiert vor allem die Frage: "Welche Risiken hat es, mit seinen Erzfeinden [Russland] zu reden?"
WDR anlässlich des Todes von Egon Bahr: Russland ist unser "Erzfeind"Quelle: AP

Wie ignorant oder intrigant muss die WDR-Redaktion sein, um ausgerechnet das WDR-Tagesgespräch anlässlich des Todes von Egon Bahr mit den Worten einzuleiten:

"Viele haben das Lebenswerk von Egon Bahr gewürdigt. Doch was können wir von seinen Ideen für die Zukunft verwenden? Kann 'Wandel durch Annäherung' uns in der aktuellen Krise mit Russland helfen? Welche Risiken hat es, mit seinen Erzfeinden zu reden? Welche Chancen?"

Es lässt tief in die geistig-ideologische Verfasstheit der WDR-Redaktion blicken, wenn selbst der Tod von Egon Bahr, einem der Architekten der deutsch-russischen Verständigung und Freundschaft, dafür genutzt wird, das Bild vom "Erzfeind" zu reanimieren sowie auf die "Risiken" zu verweisen, die angeblich damit verbunden sein sollen, in Dialog zu treten.

Viel stärker kann man die Überzeugungen und das Werk von Bahr kaum ad absurdum führen.

Der Intendant des WDR, Tom Buhrow, sollte sich wirklich fragen, was ihn motiviert, die einst für ihre progressive und kritische Berichterstattung anerkannte Rundfunkanstalt als zentrales öffentlich-rechtliches Hetzmedium gegen Russland zu positionieren. Glaubt er wirklich, dass dies der Weg ist, um, wie er 2014 in einem Gastbeitrag für die Zeit formulierte, "den Programmauftrag künftig mit Leben [zu] füllen"?

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