"Fundamental unterbewertet" - Investmentmanager empfehlen Kauf von russischen Aktien und sprechen von "großem Potenzial"

Während die BRICS ihre Vernetzung ausbauen und nach neuen Anlagemöglichkeiten suchen, überraschte das Informationsdienstleistungsunternehmen Bloomberg mit einer unerwarteten Antwort auf die Frage nach den besten Renditechancen: Eine Investition in Russland lohne sich in jedem Fall, so der Finanzdienst. In der Russischen Föderation lassen sich Finanzwerte weit unter Wert ersteigern. Es sei jedoch, so Investmentmanager, wegen der derzeitigen Politik schwierig, Kunden offen zum Kauf von russischen Aktien aufzurufen.
"Fundamental unterbewertet" - Investmentmanager empfehlen Kauf von russischen Aktien und sprechen von "großem Potenzial"

"Unsere Modelle legen uns nahe, [Aktien] in Russland zu kaufen", zitierte die US-Nachrichtenagentur den in London ansässigen Investmentmanager Tim Love von GAM UK Ltd, das ein Vermögen von rund 130 Milliarden US-Dollar verwaltet. "Es herrscht ein sehr, sehr starkes Trendwendenpotenzial. Es ist jedoch wegen der Politik schwierig, [offen] dazu aufzurufen. Ich würde mich [trotzdem] darauf freuen, den Auslöser [für den Run auf russische Vermögenswerte] in den nächsten zwei bis drei Monaten zu betätigen."

Nominal hat Russlands Leitindex MICEX dieses Jahr schon wieder um 18 Prozent zugelegt, nur vier Prozentpunkte weniger als der Shanghai Composite Index in China. Zudem ist die Volatilität des russischen Aktienkurses im Vergleich zur jüngsten Talfahrt in China deutlich geringer geworden.

Trotzdem ist und bleibt der russische Aktienmarkt "unterbewertet" und damit interessant für Investoren auf dem gesamten Globus. So wird der MICEX im Schnitt mit nur dem 5,9-fachen Handelsvolumen am geplanten Unternehmensergebnis der auf der Börse gelisteten Konzerne gehandelt. Das ist nach dem Ibovespa in Brasilien der zweitgünstigste Wert. China kursiert bei einem Wert von 12,6. Indien sowie Südafrika gar bei über 15.

Die Meinung von Tim Love ließ sich Bloomberg auch vom Prosperity Capital Management-Investor Mattias Westman bestätigen. Der Finanzexperte, der für ein Unternehmen arbeitet, das im postsowjetischen Raum ein Vermögen von über zwei Milliarden US-Dollar verwaltet, sagte:

"Die meisten russischen Aktien sind fundamental unterbewertet. Es gib Potenzial für eine weitere Erholung [des Marktes]."

Prognosen zeigen zwar, dass die russische Wirtschaft erstmals seit 2009 minimal schrumpfen werde, aber sie könnte im nächsten Jahr, also 2016, auch schon wieder um 0,5 Prozent wachsen. Darüber hinaus glaubt Westman, dass spätestens dann europäische Sanktionen wieder gelockert werden:

"Es wird nicht einfach, jeden davon zu überzeugen, sie zu verlängern."
Günstige Unternehmensbewertungen sind aktuell ein Schlüsselargument für eine Investition in Russland. Für den Investmentmanager Tim Love befindet sich der russische Markt in einem "Frühling". Er findet jedoch, dass "es ist nicht das ist, wo Russland eigentlich stehen sollte".

 

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