"Strategische Energiepartnerschaft" - China baut Mega-Pipeline nach Russland

China hat am Mittwoch offiziell mit dem Bau des ersten Abschnitts des Pipelineprojekts "Kraft von Sibirien" begonnen. Ab 2018 plant Russland, die chinesische Volksrepublik mit jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas zu versorgen. Der russische Premierminister Dimitri Medwedew sprach in diesem Zusammenhang vom weltweit größten Infrastrukturprojekt. Zhang Gaoli, Vize-Premier des chinesischen Staatsrates nannte das Großprojekte eine gute Grundlage für die Förderung der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China.
"Strategische Energiepartnerschaft" - China baut Mega-Pipeline nach Russland

Der Bau des Megaprojekts wurde in China an der Grenze zu Russland mit dem Zusammenschweißen eines ersten Pipelineabschnitts am Mittwoch feierlich eingeleitet. Auch der russische Premierminister Dimitri Medwedew war per Liveschaltung aus Moskau beim ersten Spatenstich zugegen. Der Premier bezeichnete den Bau der russisch-chinesischen Pipeline als größtes Infrastrukturprojekt der Welt. Erdgas aus Sibirien soll schon bald bis nach Shanghai transportiert werden.

Auch der Vize-Premier des Staatsrates von China, Zhang Gaoli, nahm an der Zeremonie, die in der Nähe der Stadt Heihe, stattfand, via Video-Verbindung teil. Er teilte mit, dass Großprojekte dieser Art eine gute Grundlage für die Förderung einer strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China sowie den allgemeinen sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt seien.

Die sogenannte "Kraft von Sibirien"-Pipeline wird Regierungsdokumenten zufolge bis 2018 fertiggebaut und an das chinesische Energienetz angeschlossen.

Im Mai 2014 unterzeichneten das russische Unternehmen Gazprom und die China National Petroleum Corporation, kurz CNPC, ein Abkommen, wonach sich Russland verpflichtete, den chinesischen Partnern für die Dauer der nächsten 30 Jahre jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas zu liefern. Während "Kraft von Sibirien" China vom Nordosten aus erreichen soll, gab der russische Ministerpräsident Medwedew während der Eröffnungszeremonie bekannt, dass eine zweite Pipeline, die "Kraft von Sibirien – 2" genannt wird, China aus dem Nordwesten, vom russischen Altaigebiet kommend, mit rund 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Jahr versorgen werde. Der Baustart des zweiten Projekts solle schon bald beginnen.

"Ich bin sicher, dass wir alsbald eine endgültige Einigung über den Bau der zweiten russisch-chinesischen Pipeline für Gaslieferungen über die westliche Route finden werden", sagte der russische Premier Medwedew.

Er fügte hinzu, dass Moskau und Peking auch in Zukunft im Bereich der Energie, einschließlich der Kernenergie, eng zusammenarbeiten werden. Schließlich sei der Sektor einer der wichtigsten Arbeitsfelder zwischen beiden Staaten.

Zuvor erklärte Gazprom-Chef Alexej Miller, dass das weltweit größte Erdgasförderunternehmen plane, den Handel mit China fortan in russischen Rubel oder in chinesischen Yuan und damit nicht mehr in US-Dollar abzuwickeln.

Der globale Energiemarkt habe sich verändert, vor allem in Europa mache sich eine nachlassende, in Asien hingegen eine deutlich steigende Nachfrage bemerkbar, sagte Xin Zhang,  Analyst an der "School of Advanced International and Area Studies", gegenüber RT.

Xin Zhang fügte hinzu:

"Die Lageverschiebung auf den internationalen Märkten bringt China angesichts des anstehenden Energiedeals mit Russland in eine starke Verhandlungsposition. Das Ziel von CNPC ist es, die Anzahlung an Gazprom möglichst zu drücken".
Im vergangenen Jahr verweigerte CNPC die Vorauszahlung von 25 Milliarden US-Dollar an Gazprom, die für den Bau der ersten Rohrleitungen gedacht war. Im Gegenzug hätte Moskau den Chinesen einen Rabatt auf den Einkaufspreis von Erdgas gewährt.

Russland begann bereits im letzten Jahr mit dem Bau seiner Pipeline, die die östliche Route nach China bedienen werde. Die entsprechenden Gasübertragungssysteme werden voraussichtlich bis 2017 funktionsfähig sein. Laut der Nachrichtenagentur Sputnik werden sich die Kosten für Moskau dabei auf 55 Milliarden US-Dollar belaufen.

Der russische Premier erklärte unterdessen, dass von den neuen Energiebrücken nach China auch die russischen Territorien, durch die die Pipelines verlaufen werden, profitieren werden. Es werden neue Arbeitsplätze entstehen und auch diese Regionen sollen flächendeckend mit Energie versorgt werden. Die Pipeline-Routen wurden auch unter der Prämisse ausgewählt, möglichst viele Städte Sibiriens miteinander verbinden zu können. Überdies wird erwartet, dass sich neue Wirtschaftszweige entwickeln und die Region östlich des Urals frische Investitionen anlockt.

 

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