Russische Föderation wird Irak im Kampf gegen den "IS" unterstützen

Russland sei bereit, dem Irak Waffen im Kampf gegen den selbst ernannten "Islamischen Staat" zu schicken, sagte der russische Außenminister Sergei Lawrow am Donnerstag. Bagdad hat trotz westlicher Unterstützung große Schwierigkeiten, den weiteren Vormarsch der Sunnitenmiliz zu stoppen. Erst am vergangenen Wochenende nahm der IS die Stadt Ramadi ein. Nun droht selbst Bagdad die Eroberung.
Russische Föderation wird Irak im Kampf gegen den "IS" unterstützen

Im Vorfeld der Konsultationen in Moskau zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem irakischen Premierminister Haidar al-Abadi, sprach Lawrow zu Journalisten und versicherte, dass Moskau jede Anstrengung unternehmen werde, um Bagdad dabei zu unterstützen, die Milizen des "IS” zurückzuschlagen.

Nach monatelanger Belagerung hat der selbst ernannte "Islamische Staat" die westirakische Stadt Ramadi am vergangenen Sonntag eingenommen. Der Verlust der Stadt, die nur 102 Kilometer entfernt von der irakischen Hauptstadt liegt, ist der schwerste Rückschlag der US-geführten Anti-IS-Koalition seit der Eroberung von Mosul im Juni letzten Jahres.

Am Donnerstag folgte dann der zweite herbe Rückschlag binnen einer Woche im Kampf gegen den IS. Dieser nahm die historische Oasenstadt Palmyra ein und beherrscht nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) nun rund 50 Prozent des syrischen Hoheitsgebietes.

Die jüngsten Rückschläge stehen symbolisch für den mangelnden Erfolg der US-Strategie, um diese Miliz in Syrien und im Irak zu bekämpfen. Luftschläge auf IS-Positionen sind bislang bestenfalls nur mäßig erfolgreich gewesen. Vor allem aber zeigt es die signifikanten militärischen Schwächen der irakischen Armee auf.

Während der Gespräche mit dem Regierungsvertreter aus dem Irak sicherte schließlich auch der russische Präsident zu, dass Moskau und Bagdad ihre Militärkooperation künftig ausbauen werden.

 

 

"Wir intensivieren die Zusammenarbeit auf dem Feld der Militärtechnologie”, so Putin, der den Irak als einen "alten und verlässlichen Partner in der Region" betrachtet.

"Unsere Beziehungen entwickeln sich sehr erfolgreich […] Unsere Unternehmen arbeiten in Ihrem Land und wir unterhalten uns über Investitionen in Milliardenhöhe", fügte der russische Präsident hinzu.

"Wir konzentrieren uns auf Ausweitung der Kooperation in allen Sphären, einschließlich der militär-technischen, wirtschaftlichen und die Zusammenarbeit im Öl- sowie Gassektor”, sagte Abadi abschließend.

Der irakische Bürgerkrieg vor der endgültigen Eskalation

In der Zwischenzeit scheinen sich die sektiererischen Konflikte im Irak weiter zu verhärten. Mit dem Ziel, die mehrheitlich von Sunniten Provinzhauptstadt von al-Anbar wieder zurückzuerobern, sammelt Bagdad in der Militärbasis al-Habbaniya tausende schiitische Milizionäre, die maßgeblich von der Islamischen Republik Iran unterstützt werden, für eine baldige Belagerung der Stadt.

Der Nahost-Analyst des Think Tanks "Brookings Institute", Charles Lister, sagte angesichts der Entwicklung im Interview mit dem BBC am Montag besorgt:

"Ein Großteil dieser schiitischen Milizen bedient sich besonders sektiererischer Motive wie Flaggen, aber auch Gesängen und Phrasen, die der sunnitischen Minderheit im Land gegenüber sehr brutal und verächtlich gesinnt sind. Das allerdings bietet dem IS die Möglichkeit, die sektiererische Dynamik, von der er sich nährt, nur noch weiter für sich zu nutzen."
Die Präsenz schiitischer Milizen auf dem Schlachtfeld schwächt die ohnehin fragile Autorität al-Abadis in Bagdad, der bislang – anders als sein Vorgänger al-Maliki – alles tat, um den schiitischen Einfluss möglichst mit den Interessen anderer Gruppen auszutarieren. Nach den jüngsten Niederlagen und der offensichtlich scheiternden Anti-IS-Koalition wird al-Abadi jedoch in den letzten Tagen zunehmend öffentlich kritisiert.

Am Dienstag begann der IS damit, sich in Ramadi auszubreiten und platzierte in Erwartungen eines baldigen Sturms auf die Stadt, Minen rund um die Stadt, teilten Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters mit. Anwohner fürchten, dass sie in das Kreuzfeuer zwischen dem IS und den Einheiten Bagdads kommen könnten.

 

 

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