Durch Einahme von Palmyra kontrolliert IS fast 50 Prozent des syrischen Territoriums

Der "Islamische Staat" (IS) hat die historische Oasenstadt Palmyra in Zentralsyrien erobert, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Während dem Weltkulturerbe die Zerstörung droht, könnte der IS die strategisch wichtige Lage der Stadt nutzen, um demnächst auf die vor einem Jahr von der Regierung eroberte, frühere Rebellenhochburg Homs vorzurücken. Mit der Eroberung Palmyras kontrolliert der IS mittlerweile rund 50 Prozent des syrischen Territoriums.
Durch Einahme von Palmyra kontrolliert IS fast 50 Prozent des syrischen Territoriums

Die in Großbritannien ansässige Organisation SOHR berichtet, dass sich syrische Regierungstruppen, einschließlich einer Sondereinheit des militärischen Geheimdienstes, aus Stellungen in und um Palmyra zurückgezogen hätten. Darüber hätten die Truppen Assads den Militärflughafen der Stadt evakuiert und eine Gefängnisanstalt verlassen. Über Nacht habe der selbst ernannte "Islamische Staat" Beobachtungen zufolge sämtliche Positionen eingenommen.

Die IS-Offensive auf das Weltkulturerbe begann bereits am 13. Mai. Rund 350 Regierungssoldaten und Milizionäre sind bisherigen Erkenntnissen zufolge bei den Kämpfen ums Leben gekommen. Muhammed, ein Aktivist aus der Stadt, sagte der AFP, dass die Stadt seit Wochen unter Wasser- und Stromknappheit leide und ergänzte:

"Eine große Zahl an Menschen aus dem Norden der Stadt wurde vertrieben, andere schlafen auf der Straße."
Am Montag zuvor hatte der IS bereits zwei Gasfelder weiter nördlich von Palmyra eingenommen, die die Regierung dafür genutzt hatte, die Region mit Elektrizität zu versorgen.

Für den Schutz von Antiquitäten und Kunstschätzen verantwortliche Beamte befürchten, dass der "Islamische Staat", wie bereits im Irak geschehen, die vorislamischen Kulturschätze von Palmyra, darunter Säulenstraßen und eine antike Burg, mutwillig zerstören könnte.

Aus militärischer Perspektive ist Palmyra deshalb wichtig, weil die Stadt strategisch günstig an der Kreuzung von Autobahnen liegt, die westlich nach Damaskus und Homs verlaufen.

Aufgrund zeitgleicher Offensiven der Rebellenformation Dschaisch al-Fattah (zu Deutsch; Eroberungsarmee), die sich aus moderaten und mittlerweile auch offen dschihadistischen Elementen wie der al-Nusra-Front, dem syrischen Ableger des globalen Al-Qaida-Netzwerkes, zusammensetzt, von der nordwestlichen Provinz Idlib gen Süden vordringt, war Damaskus gezwungen, Regierungstruppen, darunter Spezialeinheiten wie die Tiger-Einheiten, Suqur al-Sahara (zu Deutsch: "die Wüstenfalken"), aus der Provinz Homs, in der auch Palmyra liegt, abzuziehen.

Das entstandene Vakuum in Palmyra hat der IS zu Gunsten eigener territorialer Expansion in Homs ausgenutzt. Zeitgleich sind die Regierungstruppen Assads, die in Deir ez-Zor, Ostsyrien ausharren und seit Monaten vom IS belagert werden, nunmehr von der Versorgungsroute aus Damaskus abgeschnitten.

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