US-Geheimdienste erklären missliebigen Al Jazeera-Journalisten kurzerhand zum Terroristen

US-Behörden haben den Direktor des Al Jazeera-Auslandsbüros in Islamabad auf die Terrorliste gesetzt. Leaks des US-amerikanischen Whistleblowers Edward Snowden zufolge wurde der Journalist Ahmad Muaffaq Zaidan seit 2012 vom NSA ausspioniert. Wieder einmal umterminieren die USA auf der Basis zweifelhafter Geheimdienstorganisationen die Betätigungsfreiheit von Journalisten.
US-Geheimdienste erklären missliebigen Al Jazeera-Journalisten kurzerhand zum Terroristen

Streng vertraulichen nachrichtendienstlichen Dokumenten zufolge, die das Nachrichtenportal "The Intercept" vom ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden erhalten hat, stehe der in der arabischen Welt für seine Dokumentationen und Interviews renommierte Journalist Ahmad Muaffaq Zaidan seit 2012 unter der Überwachung diverser US-Geheimdienste.

In einer 2012 erstellten Präsentation der NSA, dem größten Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten, wurde der arabische Journalist der Mitgliedschaft in der Terrororganisation Al-Kaida sowie in der Muslimbruderschaft, einer religiös-konservative islamistische Bewegung, bezichtigt.

Medienberichten zufolge hat Zaidan hingegen jedwede terroristische Mitgliedschaften abgestritten. Er machte jedoch deutlich, dass er im Laufe seiner langjährigen Karriere immer wieder die umstrittensten Persönlichkeiten aus Afghanistan oder Pakistan zum Interview bat, um die Welt möglichst allumfassend über aktuelle Sachverhalte zu informieren. So hatte Zaidan den 2011 getöteten, ehemaligen Al-Kaida-Führer Osama bin Laden zweimal vor den Anschlägen des 11. Septembers 2001 interviewt. Noch weit in die 1990er Jahre hinein sollen jedoch auch US-Medien und -Geheimdienste noch Kontakt zu dem späteren mutmaßlichen Terrorpaten gepflegt haben.

Der Journalist sagte dem Nachrichtenportal "The Intercept":

"Damit wir überhaupt in der Lage sein können, die Welt zu informieren, muss uns erst einmal die Freiheit gewährt werden, auch kritische Persönlichkeiten im Sinne des öffentlichen Diskurses kontaktieren zu dürfen und Informationen zu sammeln. Jeder Versuch der Regierung, Journalisten zu überwachen, ist eine Verletzung der Pressefreiheit und schränkt das Recht der Bevölkerung ein, informiert zu werden. Aufgrund der Durchleuchtung meines Kontaktbuches, meiner Anruflisten oder Informanten zu behaupten, ich sei diversen Gruppierungen zugehörig, ist eine absurde Verzerrung der Wahrheit und eine absolute Verletzung meiner Integrität als Journalist."
Zaidan betonte darüber hinaus:
"Für uns ist es unabdingbar, in der Lage zu sein, die Welt zu informieren. Wir müssen in der Lage sein, frei in Verbindung zu treten, entsprechende Fakten in den öffentlichen Diskurs zu bringen, mit den Menschen vor Ort zu sprechen und wichtige Informationen zu sammeln. Jede Andeutung von Regierungsüberwachung, die dieses Vorgehen verhindert, ist eine Verletzung der Pressefreiheit und schädigt das Recht der Öffentlichkeit, Bescheid zu wissen."
Ein Sprecher des arabischen Nachrichtennetworks Al Jazeera sagte gegenüber "The Intercept", dass die Nachricht über die US-amerikanische Überwachung von Zaidan "ein weiterer Versuch mit fragwürdigen Methoden ist, um unsere Journalisten ins Visier zu nehmen. Es ist eine grobe Verletzung der Pressefreiheit."

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