DER SPIEGEL als Handlanger der Kanzlerin: "Strategie-Simulator" soll Lesern Merkels Russlandpolitik vermitteln

Spiegel Online erreicht einen neuen Tiefpunkt in seiner Anti-Russland-Propaganda. Mit einer Strategie-Simulation, die komplexe Weltpolitik als simples Wenn/Dann-Szenario präsentiert, soll sich der Leser in die Lage von Angela Merkel versetzen. Das kleine Rollenspiel offenbart ein erschreckendes Verständnis geopolitischer Zusammenhänge und zeugt von einem großen Hang zur Vereinfachung im Hause Spiegel.
DER SPIEGEL als Handlanger der Kanzlerin: "Strategie-Simulator" soll Lesern Merkels Russlandpolitik vermittelnQuelle: www.globallookpress.com © Manfred Segerer/www.imago-images.de

Das ging wohl in die Hose. Mit einer so genannten Strategie-Simulation unter dem Titel "Wie würden Sie mit Putin umgehen?", einer Art extrem vereinfachendem Text-Adventure-Rollenspiel ausgeklüngelt von der SPON-Redakteurin Lisa Erdmann, versuchen die Hamburger nun dem Volk Angela Merkels Russlandpolitik näher zu bringen.

Die Art und Weise wie dabei hoch komplexe, multikausale weltpolitische Zusammenhänge auf einfache Entweder/Oder-Fragen herunter gebrochen werden, offenbart nicht nur Ahnungslosigkeit über den Facettenreichtum der Diplomatie und ihrer Entscheidungsmöglichkeiten, sie belegt auch, dass im Hause Spiegel offenbar die selektive Wahrnehmung sowie eine gewisse Unfähigkeit zur Reflexion weit verbreitet ist. Mehr noch, man ist offenbar nicht in der Lage, sich auch einmal empathisch in die Interessen und Ansichten "der anderen Seite" hinein zu versetzen.

So ist Erdmanns Textspielchen einzig und allein aus der Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel verfasst, die - so der Subtext - irgendwie mit den Bösewichten Wiktor Janukowytsch und Wladimir Putin umgehen muss. Die Simulation ist auf den Beginn der Ukraine-Krise datiert. Schnell sieht man sich als Spieler mit den ukrainischen und russischen Staatschefs konfrontiert, die offenbar nur Schlechtes im Schilde führen. Da ist es ratsam eine kluge Merkel-Strategie zu verfolgen. In simplen, kurz gehaltenen Frage-Szenarien mit jeweils nur zwei Antwortmöglichkeiten gilt es staatstragende Entscheidungen zu treffen. Zeigt man sich als zu forsch, kann das schon mal den 3. Weltkrieg auslösen, kompromissbereite Politik führt hingegen schnell dazu, als "durchsetzungsschwach" zu gelten. Aber es gibt einen Merkel-Kurs, der Erfolg verspricht und wenig überraschend geht dieser vor allem mit viel Mauern und Abwarten einher.

Die Reaktionen im Kommentarbereich des Beitrages führen sicher noch zu Diskussionen in der Spiegel Online-Redaktion. Das Spielchen wird dort zum Beispiel als "Ideologie-Simulation" bezeichnet ein anderer Nutzer schreibt:

"Das ist ja wohl mit ABSTAND der größte Quatsch, den ich JEMALS gesehen habe. "
Ein anderer Kommentator schreibt:
"Strategie-Simulation? Firlefanz ist wohl der bessere Ausdruck."

Der Blogger fefe kommentiert gewohnt zynisch:
"Weia, die westliche Propaganda wird immer krasser. Aktueller Höhepunkt: Eine "wie geht man mit Russland um"- Simulation. Die simuliert natürlich nicht, wie man erfolgreich deeskaliert und alles friedlich bleibt und man Milliardenschäden für die deutsche Wirtschaft abwendet, weil die bescheuerten Sanktionen nicht stattfinden. Nein. Wer gewinnen will, muss in den Krieg ziehen! 1!!"
Lisa Erdmann und Spiegel Online ist jedoch zu Gute zu halten, dass sie in der Eingangserklärung ihres neuen Werkes anmerken:
"Bei dieser Anwendung handelt es sich um eine Strategiesimulation. Sie bildet nicht die tatsächlichen Ereignisse ab und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit."
Nun ja, Spiegel Online, das hat da auch niemand von euch erwartet.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.