Markiert der 7. Amerika-Gipfel in Panama das definitive Ende der US-Dominanz auf dem Kontinent?

Bis vor wenigen Jahren galt die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), als Instrument zur Durchsetzung von US-Machtinteressen. Doch der Wind hat sich gedreht. Bei dem heutigen Treffen ist erstmals Kuba wieder dabei, das 1962 auf Druck der USA die OAS verlassen musste. Zudem gelten die USA erstmals in der OEA wegen dem Obama-Dekret und Sanktionen gegen Venezuela als isoliert.  
Markiert der 7. Amerika-Gipfel in Panama das definitive Ende der US-Dominanz auf dem Kontinent?Quelle: Reuters © Edgard Garrido

Heute beginnt der sogenannte Amerika-Gipfel beginnt in der Hauptstadt Panamas. Es nehmen alle Staats- und Regierungschefs Lateinamerikas, der Karibik sowie die USA und Kanda daran teil. Austragungsort des 7. Amerikagipfels ist das Kongresszentrum Atlapa in Panama-Stadt.

Der 7. Amerika-Gipfel steht im Zeichen der mit Ausnahme der USA, einstimmigen Zurückweisung des gegen Venezuela gerichteten Dekrets von Barack Obama Anfang März, mit dem dieser das südamerikanische Land zur "Bedrohung für die nationale Sicherheit" der USA erklärt hatte.

Die erstmalige Teilnahme von Kuba am Amerika-Gipfel geht ebenfalls auf die Forderung aller Staaten des südlichen Kontinents an die USA zurück. Mit Spannung wird in diesem Zusammenhang das Zusammentreffen zwischen US-Präsident Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro erwartet.

Die offizielle Tagesordnung des Treffens beinhaltet einen "Plan für eine Allianz des Wohlstands", die Beziehungen zwischen den USA und Kuba, die Entwicklung einer "Infrastruktur zur Integration" und die Rolle der Wirtschaft Brasiliens als Motor für die Region. Ein zentrales Thema ist auch der zunehmende wirtschaftliche Einfluss Chinas in der Region.

Das Gipfeltreffen, das erstmalig 1994 in Miami stattfand, setzte sich unter dem Einfluss der USA die allgemeinen Ziele der "Förderung der Demokratie" und die Schaffung einer Freihandelszone für den gesamten amerikanischen Kontinent (ALCA). In diesem Rahmen befindet sich die US-Diplomatie jedoch, wie das Nachrichtenportal Amerika21 berichtet,  seit 2005 in der Defensive.

Damals erlitten die Freihandelspläne der USA einen massiven Rückschlag, als die damaligen Präsidenten Venezuelas, Hugo Chávez, und Argentiniens, Néstor Kirchner die neoliberalen, kontinentalen ALCA-Pläne durch neue Integrationsbündnisse auf dem südlichen Subkontinent, unter Ausschluss der USA, eine Absage erteilten.

2009 forderte der damalige brasilianische Präsident Luiz Inácio "Lula" da Silva auf fünften Amerika-Gipfel in Port of Spain, der Hauptstadt von Trinidad und Tobago, dass es keinen neuen Amerika-Gipfel geben sollte, wenn Kuba nicht vertreten sei. Dies verstärkte erneut die Isolierung der US-Politik .Grundsätzlich formulierte Lula in Hinsicht auf die traditionelle Lateinamerikapolitik der USA:

"Die Region erlaubt keine rigiden Formeln, kein einseitiges Denken und keine Vorgaben mehr".
Der US-Präsidentenberater für die südliche Hemisphäre, Ricardo Zúñiga, appellierte, wohl in Vorausahnung der sich anbahnenden Konflikte:
 "Der Gipfel soll eine Gelegenheit für einen zivilisierten Austausch zwischen allen Führern sein"
Gleichwohl könnten diese Beschwichtigungen sich als nicht ausreichend erweisen, da Venezuela und die lateinamerikanischen Regionalbündnisse von Obama die Rücknahme seines Dekrets gegen Venezuela fordern.

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