Neue strategische Partnerschaft? Türkei und Iran planen Abschied vom US-Dollar

Bei seinem Arbeitsbesuch in Teheran hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Dienstag erklärt, dass die Türkei und der Iran künftig "eine Vermittlerrolle" im syrischen und irakischen Bürgerkrieg spielen sollten. Darüber hinaus planen beide Länder, ihren milliardenschweren Handel künftig in den nationalen Währungen abzuwickeln. Insbesondere soll dabei die Abhängigkeit vom US-Dollar reduziert werden.
Neue strategische Partnerschaft? Türkei und Iran planen Abschied vom US-Dollar

Während einer Pressekonferenz mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani räumte der türkische Präsident ein, "Geschichte und Kultur im Irak werden niedergemetzelt".  Überdies seien im Irak seit Ausbruch der Konflikte mehr als 100.000 Menschen getötet worden, in Syrien seien es mittlerweile gar 300.000. An die Partner aus der Islamischen Republik gerichtet sagte Erdoğan:

"Wir müssen das Blutvergießen stoppen."
Hassan Ruhani forderte zudem ein Ende der saudischen Intervention im Jemen, während die Türkei diese mit der Begründung, Iran habe mit seiner Unterstützung der schiitischen Huthis im Land einen weiteren Stellvertreterkonflikt in der Region erst provoziert, befürwortet.  Der iranische Präsident machte jedoch deutlich, dass die Entwicklung im Land auch nicht im Interesse der Türkei liegen könne:
"Wir beide [Iran und die Türkei] glauben, dass es auch im Jemen so früh wie nur möglich ein Ende des Blutvergießens geben muss."
Nach der Bedeutung der türkisch-iranischen Beziehungen gefragt, antwortete Ruhani:
"Wir sind uns einig, dass es keinerlei Toleranz für Instabilität und Misstrauen in unseren Beziehungen gibt."
Am Dienstag unterzeichneten beide Nachbarländer acht Wirtschaftsabkommen und unterstrichen so ihr großes Interesse an einem regen bilateralen Austausch. Lag das zwischenstaatliche Handelsvolumen im letzten Jahr noch bei 14 Milliarden US-Dollar, erklärten die Vertreter beider Staaten, dieses 2015 auf 30 Milliarden US-Dollar anheben zu wollen.

Nachdem sowohl die Türkei wie der Iran beschlossen haben, mehr politische Verantwortung unabhängig von westlichen Interessen in Nahost zu übernehmen, planen die Türkei und Iran zudem ihren zwischenstaatlichen Handel entweder mit der türkischen Lira oder dem iranischen Rial abzuwickeln. Damit möchte man sich nach eigenem Bekunden von der US-amerikanischen Dollar-Währung verabschieden und damit geldpolitische Abhängigkeiten abstreifen sowie letztlich die heimischen Währungen stärken.

Diesbezüglich betonte der türkische Präsident Erdoğan:

"Wir wollen nicht unter dem Druck des Dollars oder Euros sowie deren Einflüsse auf Wechselkurse stehen. Wir haben vereinbart, dass wir unsere nationalen Währungen verwenden werden. Das wird unseren Ländern zusätzliche Stärke verleihen."

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