USA verlegen zwölf A-10 Erdkampfflugzeuge und 300 "Airmen" nach Osteuropa

Ungeachtet der beginnenden Verhandlungen über eine Friedenslösung für die Ostukraine in Minsk haben die USA ein Duzend A-10 Erdkampfflugzeuge und 300 Piloten und Bodenpersonal nach Deutschland verlegt. Diese sollen im weiteren Verlauf an einer Militärübung mit osteuropäischen NATO-Partnern teilnehmen. Militärexperten betonen die Natur des A-10 als explizites Angriffsflugzeug für den Bodenkampf.
USA verlegen zwölf A-10 Erdkampfflugzeuge und 300 "Airmen" nach Osteuropa© wikipedia.org

Am Montag landeten die Kampfflugzeuge, die noch aus der Ära des Kalten Krieges stammen, im Rahmen der US-geführten NATO-Operation "Atlantic Resolve" auf dem Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem in Deutschland.

Oberstleutnant Christopher Karns, Pressesprecher der US-Air Force im Pentagon, gab an, dass die Flugzeuge, die von den US-Piloten auch "Warzenschweine" genannt werden, an Standorte osteuropäischer NATO-Basen weiter verlegt würden. Dort sollen lokale Einheiten von alliierten Streitkräften ausgebildet werden.  Ziel ist es, die Interoperabilität [die Zusammenarbeit verschiedener Heere] zu stärken und […] das US-Engagement für die Sicherheit und Stabilität Europas zu demonstrieren, sagte Krans dem Nachrichtenportal military.com.

Das als äußerst zuverlässig geltende A-10, das seit 1975 das wichtigste Erdkampfflugzeug der US-Luftwaffe darstellt, ist mit einer 1 x 30-mm-Gatling-Maschinenkanone GAU-8/A "Avenger" (englisch für Rächer) und 1.350 Schuss Munition bewaffnet, hinzu kommt eine Reihe verschiedenster Raketen-Modifikationen. Der "Avenger" verschießt hochexplosive sowie panzerbrechende Uranmunition einer Kadenz von 4.200 Schuss pro Minute (Masse pro Granate bis zu 750 g). Die Rückstoßkraft der Waffe beträgt offiziellen Angaben zufolge 44,5 kN, was mehr als der Schubkraft eines der Triebwerke, mit der das Flugzeug ausgestattet ist, entspricht. Die GAU-8/A ist die weltweit größte, schwerste und feuerstärkste Bordkanone aller Flugzeuge dieser Art.

Das Flugzeug bildet das Rückgrat der US-Air Force bei der Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge, insbesondere Panzer. Das A-10 besticht im Gegensatz zum AH-64 Apache Kampfhubschrauber durch eine lange Anflugzeit ins Einsatzgebiet. Das Flugzeug kann in der Luft betankt werden.

Die Verlegung der Waffensysteme und Ausweitung der Ausbildungskompetenzen in Osteuropa durch US-Militärs kommt in zeitlichem Zusammenhang mit der Initiative des Repräsentantenhauses, der Ukraine Militärhilfen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar bis 2017 zukommen zu lassen.

Die Bestimmungen des Gesetzes dienen den Verlautbarungen zufolge dazu das "ukrainische Hoheitsgebiet gegen ausländische Aggressoren" zu verteidigen. Ungehindert der Tatsache, dass es die ukrainische Armee selbst war, die in Gebiete der selbsternannten Lugansker und Donezker Volksrepubliken eindrang und dort vor allem gegen wehrlose Zivilisten vorging, wird von US-Seite behauptet, dass die Ausrüstungsmaßnahmen dazu dienten, vermeintlich wehrlose Ukrainer vor den Attacken "pro-russischer Separatisten" zu beschützen.

Am Dienstag erklärte Russland, dass Washingtons Pläne, Kiew mit neuen Waffen auszubilden, die Lage in der Ukraine weiter destabilisieren werde.

Unterdessen beschuldigen westliche Regierungen Russland, ohne substanzielle Beweise anführen zu können, die ostukrainischen Selbstverteidigungskräfte zu unterstützen und damit die Ukraine-Krise anheizen. Moskau dagegen weist diese Beschuldigungen vehement zurück.

Während die USA Militärmanöver fern der eigenen Grenzen in Europa abhalten, kritisiert das Weiße Haus regelmäßig die russische Regierung, weil diese militärische Übungen auf eigenem Territorium abhält.

Als im Februar 2014 einzelne russische Militärverbände im Nordkaukasus Militärmanöver absolvierten, monierte Washington lautstark und mit großer "Besorgnis" russische Truppenbewegungen. Jay Carney, Sprecher des Weißen Hauses, erklärte damals:

"Wir beobachten Russlands Militärmanöver an der Grenze zur Ukraine genau."
Washington und Europa sind über die Frage neuer Waffenlieferungen an Kiew uneinig. Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte während ihrer Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz am Samstag nochmal, dass Deutschland nach wie vor davon überzeugt sei, dass es weitaus produktiver sei " sich auf eine diplomatische Lösung [im Ukraine-Konflikt] zu konzentrieren." Merkels Haltung wird in vielen Hauptstädten Europas geteilt, auch in Moskau.

Auch der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitry Peskov, beteuerte zum wiederholten Male:

"Russland ist an der Lösung der Krise wirklich interessiert. Alle Pläne, die Sanktionen oder neue Waffenlieferungen an Kiew umfassen, werden die Lage in der Ukraine lediglich destabilisieren."

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