Amnesty International: Katastrophale Zustände für Zivilbevölkerung in der Ostukraine

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) bezeichnet die Zustände für die Zivilbevölkerung in der Ostukraine "als schockierend". Es fehle an fast allem, vor allem an Zugang zu Trinkwasser, Nahrung, Strom sowie jeglicher medizinischer Grundversorgung. AI ruft beide Konfliktparteien dazu auf, einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Fast eine Million Menschen befinden sich mittlerweile in der Ostukraine auf der Flucht.
Amnesty International: Katastrophale Zustände für Zivilbevölkerung in der Ostukraine

Den Flüchtigen mangelt es nach Angaben von Amnesty International an fast allem, insbesondere aber am Zugang zu Trinkwasser, Nahrung, Strom sowie jeglicher medizinischer Grundversorgung.

Joanne Mariner, Krisenberaterin bei Amnesty International, die gerade aus Debalcevo zurückgekehrt ist und sich momentan in Slovyansk befindet, beschrieb die Lage vor Ort als "katastrophal":

"Ich habe mit vielen älteren Menschen, die momentan dazu gezwungen sind in dunklen und überfüllten Kellern zu hausen, gesprochen. In völliger Angst erzählten sie mir, dass sie sich verloren fühlen und nicht wissen was sie in ihrer jetzigen Situation tun sollen. Einschläge von Raketen und Granaten sind durchgehend zu hören. Diese Menschen sind von der Gnade der kämpfenden Kräfte völlig abhängig. Sie haben überhaupt keine Kontrolle über die Geschehnisse vor Ort."

Mariner führt weiter aus:

"Beide Konfliktparteien tragen die Verantwortung dafür, den Zustand der Zivilbevölkerung zu sichern beziehungsweise den Einwohnern zu helfen, die Gebiete unversehrt zu verlassen. Die internationale Gemeinschaft, und dazu gehört auch Russland, muss gegen die von beiden Seiten erfolgten Verstöße gegen das Kriegsrecht zielgerichteter vorgehen."
Die Stadt Debalcevo ist ein strategisch wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und befindet sich derzeit in Hand der ukrainischen Streitkräfte. Momentan sollen,  Amnesty International zufolge, Anti-Regierungskämpfer versuchen die Kontrolle über das Gebiet zu erlangen. Die Organisation geht aufgrund eigener Recherche davon aus, dass einige dieser Angriffe wahllos und ohne konkretes militärisches Ziel erfolgten.

Insgesamt ist die Bevölkerungszahl in Debalcevo von 25.000 auf etwa 7.000 zurückgegangen. 2.000 Menschen soll, nach eigenen Angaben, das ukrainische Militär evakuiert haben.

Die Flucht aus der Stadt heraus soll dadurch erschwert sein, dass die einzige Straße, die aus Debalcevo führt, unter permanentem Beschuss steht. Amnesty International fordert deswegen:

"Die ukrainische Regierung muss alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, um der Zivilbevölkerung aller betroffenen Städte und Dörfer eine Evakuierung durch konkrete Hilfe und Schutz zu gewährleisten. Darüber hinaus müssen die Regierungsgegner das wahllose Feuer einstellen, damit den Zivilisten somit die Flucht ermöglicht werden kann."
Nach neusten Schätzungen der Vereinten Nationen hat die Krise in der Ostukraine bereits mehr als 5.100  Menschenleben gekostet. Seit April 2014 befinden sich mehr als 900.000 Menschen auf der Flucht.

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