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Geheime US-Militärstützpunkte und Patrouillenrouten durch Fitness-App aufgedeckt

Die Entwicklung der Strava Sports Activity Tracking-Anwendung war eigentlich nur dazu bestimmt, in friedvollen Gebieten eingesetzt zu werden. Aber die Nutzung der App durch westliche Soldaten in Geheimoperationen hat fatale Folgen für deren Sicherheit.
Geheime US-Militärstützpunkte und Patrouillenrouten durch Fitness-App aufgedeckt© strava.com

US-amerikanische Soldaten und viele andere westlicher Staaten haben eine großen Schwachpunkt: Sie gehen mit ihren Smart-Uhren, Smartphones und anderen digitalen Gegenständen in die Operationsgebiete. Wie die New York Times am 29. Januar berichtete, haben Strava-Nutzer aus dem US-Militär durch eine Fitness-Anwendung, die ein Geolokalisierungssystem beinhaltet, versehentlich ihre Positionen und Patrouillenwege in sensiblen Gebieten wie Afghanistan, Irak und Syrien offenbart.

Eine Gruppe von Forschern hat herausgefunden, dass eine einfache Analyse der Anwendung ausreicht, um die Anwesenheit amerikanischer Soldaten und ihrer westlichen Verbündeten zu lokalisieren, auch in eigentlich als geheim geltenden Basen.

Eine sogenannte Heat-Map (kann hier eingesehen werden), die vom Anbieter der Anwendung erstellt wurde, um Sportlern weltweit die Möglichkeit zu geben, ihre Leistungen zu vergleichen, hat die unerwartete Folge, dass in abgelegenen Gebiet die Positionen bestimmter Militärstützpunkte und Infrastrukturen erkennbar werden.

Während in den Vereinigten Staaten oder in Westeuropa der größte Teil des Landes wegen der großen Zahl von Nutzern eingefärbt ist und es daher in keiner Form erlaubt, auf dieser Basis militärische Aktivität zu identifizieren, sieht das in peripheren Gebieten ganz anders aus.

So heben sich in einigen Ländern, in denen Jogging in der normalen Bevölkerung kaum verbreitet ist, die Jogging-Routen deutlich ab und lassen kaum Zweifel an denjenigen aufkommen, die sie hervorgebracht haben.

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In Syrien und Afghanistan wirken beispielsweise die Koalitionsbasen geradezu wie Leuchttürme in der Nacht.

Ebenso im Irak: Die von Strava erzeugte Karte zeigt sich für das arabische Land fast völlig dunkel, was auf eine geringe Nutzung der Anwendung hindeutet. Doch mehrere bekannte Militärstützpunkte, in denen US-amerikanische Streitkräfte und ihre Verbündeten stationiert sind, ragen hellleuchtend heraus. Das betrifft beispielsweise die Stützpunkte in Taji, nördlich von Bagdad, Qayyarah südlich von Mosul, Speicher bei Tikrit und Al-Asad in der Provinz Al-Anbar. Zuvor geheime Standorte werden durch die Karte im Nord- und Westirak aufgedeckt.

Tobias Schneider, ein Sicherheitsspezialist in der Forschungsggruppe, die entdeckte, dass Militärstützpunkte mit Hilfe von Stravas Daten lokalisiert werden können, stellt fest, dass Militärstandorte in Syrien sowie die französische Basis in Madama im nördlichen Niger ebenfalls identifizierbar sind.

In Syrien sind die Basen der US-Koalition wahre Leuchttürme in der Nacht. Einige helle Flecken über bekannten russischen Positionen, aber keine erkennbaren Anzeichen für iranische Stützpunkte", erklärt Schneider auf seinem Twitter-Account.

Pentagon in Verlegenheit

Gefährlicher als die reine Lokalisierung der Stützpunkte, die mehrheitlich ja bereits bekannt sind, ist die Tatsache, dass allem Anschein nach die Benutzer die Anwendung auch während ihrer Einsatz-Missionen laufen lassen. Das führt dazu, dass es mittels der App möglich ist, Patrouillenwege von US-Streitkräften nachzuvollziehen. In Afghanistan zeigen beispielsweise Orte wie die Bagram Airbase im Osten oder andere Militär-Standorte im Süden des Landes eine signifikante und regelmäßige Aktivität der App, die über normale Joggingstecken weit hinausgeht.

Das US-Verteidigungsministerium nimmt nach eigener Darstellung die „Problematik“ sehr ernst. „Wir bewerten derzeit die Situation, um festzustellen, ob zusätzliche Schulungen erforderlich sind und ob zusätzliche Regeln erlassen werden müssen, um die Sicherheit des Personals im In- und Ausland zu gewährleisten", so Audricia Harris, Pentagon-Sprecherin gegenüber AFP.

Das Problem hätte aber auch ohne spezielle Pentagon-Schulungen leicht vermieden werden können. Jogging-Enthusiasten können die Erfassung personenbezogener Daten in den Programmeinstellungen ganz einfach mit einem Klick deaktivieren.

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