Asien

Südkorea stellt Propaganda-Beschallung ein und bietet Nordkorea Zusammenarbeit an

Das Treffen zwischen den Präsidenten des Süd- und Nordkoreas trägt erste Früchte: Südkorea unternimmt die ersten Schritte zur Beendigung des Informationskrieges. Auch sollen die Uhrzeiten in Nord- und Südkorea wieder angeglichen werden.
Südkorea stellt Propaganda-Beschallung ein und bietet Nordkorea Zusammenarbeit an Quelle: Reuters

Wie bereits zuvor angekündigt, soll Seoul am 1. Mai mit dem Abbau seiner wichtigsten direkten Mittel psychologischer Kriegsführung gegen Pjöngjang, der Lautsprecher entlang der demilitarisierten Zone, beginnen. Das gab das südkoreanische Verteidigungsministerium am Montag bekannt. Eine diesbezügliche Vereinbarung wurde demnach beim Gipfel zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae-in und dem nordkoreanischen Staatsoberhaupt Kim Jong-un am 27. April am Grenzübergang Panmunjeom erzielt.

Unsere Streitkräfte werden im Rahmen der in der Erklärung von Panmunjom vorgesehenen Maßnahmen als ersten Schritt ab dem 1. Mai Batterien von Propaganda-Lautsprechern gegen den Norden abmontieren, die entlang der Demarkationslinie installiert worden sind", zitiert die südkoreanische Agentur Yonhap die Erklärung.

Der Süden führt seit 2015 einen "psychologischen Krieg" gegen den Norden. Die südkoreanische Propaganda, die jeweils in einer Entfernung von bis zu 24 Kilometern von der demilitarisierten Zone zu hören war, setzte vor allem auf vier Themen: Vorteile eines demokratischen Systems, Entwicklungsneuheiten in Südkorea, Agitation für die Wiederherstellung der nationalen Gemeinschaft und der Alltag der nordkoreanischen Gesellschaft aus der Sicht des Südens. Die Beschallung war hauptsächlich auf die Militärs ausgerichtet und erklang drei Mal pro Tag zwei Stunden lang von insgesamt elf Punkten aus. Pjöngjang drohte mehrmals mit der Vernichtung der Lautsprecher. 

USB-Stick mit Projekten geschenkt

Mittlerweile sind weitere Details des Gipfeltreffens zwischen dem südkoreanischen Staatspräsidenten Moon Jae-in und Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un bekannt geworden. So soll Moon Jae-in seinem Amtskollegen eine Broschüre und einen USB-Massenspeicher übergeben haben, berichtete die südkoreanische ZeitungJoongAngDiese sollen Pläne für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder enthalten.

Auf dem USB-Speicherstick soll dargelegt sein, wie sich die Wirtschaft der gesamten Koreanischen Halbinsel im Falle gemeinsamer Bemühungen der beiden Länder entwickeln könnte. Laut der Zeitung, die sich auf das Kabinett des südkoreanischen Präsidenten beruft, soll es sich um eine Zusammenarbeit des Nordens und Südens handeln, die im Falle einer Denuklearisierung von Nordkorea greifen würde. Die Details des Projektes wurden noch nicht erörtert, bekannt sei allerdings, dass ein Teil des Konzepts den Kraftwerken gewidmet ist. Dies könnte bedeuten, dass Südkorea Vorschläge zur Entwicklung der Versorgung mit elektrischer Energie in Nordkorea unterbreitet hat.

Nordkorea führt gemeinsame Uhrzeit wieder ein 

In Nordkorea sollen die Uhren am 5. Mai zudem auf die südkoreanische Uhrzeit umgestellt werden, wie die Agentur Yonhap am Montag meldete. Diese Entscheidung habe die Oberste Volksversammlung der Republik getroffen, um den existierenden Zeitunterschied von 30 Minuten auszugleichen.

Wie die nordkoreanische Zentrale Nachrichtenagentur Koreas (KCNA) meldete, habe Kim während des Gipfeltreffens auf die Wanduhr geschaut und angemerkt, dass der Zeitunterschied zwischen den Nachbarn bei ihm großes Bedauern wecke. Kim Jong-un habe deshalb vorgeschlagen, "eine einheitliche Uhrzeit  für den Norden und den Süden festzulegen, und zwar noch ehe beliebige andere Schritte unternommen werden", heißt es in der KCNA-Meldung.

Pjöngjang hatte im Jahr 2015 im Rahmen des Kampfes gegen die Überbleibsel der japanischen Herrschaft auf der Koreanischen Halbinsel eine eigene Uhrzeit eingeführt und die Uhren im Vergleich zu Seoul um eine halbe Stunde zurückgestellt. Bis zu jenem Zeitpunkt galt in beiden Nachbarstaaten dieselbe Uhrzeit.

Der sogenannte Juche-Kalender bleibt jedoch weiterhin unberührt. Danach schreibt Nordkorea jetzt nicht das Jahr 2018, sondern das Jahr 107. Als Ausgangspunkt der Zeitrechnung gilt das Jahr 1912, in dem der Gründer der Demokratischen Volksrepublik Korea, Kim Il-sung, geboren wurde.

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